Juwelen
Diamantschleiferei
Pondicherry
am golf von bengalen, 130 km südlich von Chennai, liegt die idyllische kolonialstadt pondicherry.
Pondicherry
pondicherry ist eine verschlafene kleinstadt, fernab von den riesigen metropolen indiens, die einige besonderheiten beherbergt.
Pondicherry
seit 1673 war pondicherry eine französische kolonie, die so gut sie konnte, den engländern trotzte, welche ganz indien besetzt hielten.
Pondicherry
das übliche indische treiben bettet hier ganz natürlich elemente ein, welche eigentlich ganz anderer natur sind.
Diamantschleiferei in Pondicherry
inmitten der stadt, aber in einem etwas versteckten winkel, liegen unter palmen die fabrikhallen der diamantschleiferei michael bonke.
Auroville
8 km von pondicherry entfernt, befindet sich das wohl außergewöhnlichste gesellschaftliche experiment überhaupt: auroville. eine futuristische internationale stadt mit völlig neuen ideen und strukturen.
Matrimandir
das matrimandir ist das zentrale gebäude von auroville.
Ein Diamant entsteht
die firma “diamantschleiferei michael bonke” ist derzeit die einzige deutsche firma, welche das schleifen von diamanten noch ernsthaft als industrielles gewerbe betreibt.
die arbeit in der schleiferei beginnt um 6 uhr morgens. um 9.30 uhr gibt es mittagessen. wenn die anspannung weicht und die typisch indische lebensfreude übernimmt, sieht man fast nur lachende gesichter.
nur die wenigsten diamantschleifereien haben eine eigene sägerei – wahrscheinlich von hundert schleifereien nur eine.
eine diamantschleiferei die eine eigene sägerei hat, ist der könig unter den schleifereien. nur sägbare rohdiamanten ergeben perfekt geschliffene brillanten mit perfekten proportionen.
diamanten kann man entweder aus sägbarer rohware schleifen (nach dem sägen), oder aus nicht sägbarer rohware. die nicht sägbare rohware spaltet man entweder (cleavage) oder man schleift die steine so wie sie sind (makables). von 50 diamantschleifereien arbeiten etwa 40 mit nicht sägbarer rohware und nur 10 mit sägbaren rohdiamanten. und von diesen 10 schleifereien hat nur eine einzige seine eigene sägerei.
durch die tatsache, dass wir unsere eigene diamantsägerei haben, sind wir der konkurrenz um längen voraus. schleifereien, die entweder gar keine sägbare ware schleifen können, oder teile der arbeit ( wie das sägen) außer haus geben müssen, sind immer im nachteil.
Vorsortieren der Rohware
die arbeit am rohdiamanten beginnt mit dem vorsortieren. nachdem ein lot rohdiamanten in der frabrik angekommen ist ,wird es unterteilt in: oktaeder kristalle, rhobododekaeder kristalle, flache steine und steine mit besonderheiten.
Designing
der nächste schritt ist das designing. dies ist eine sehr wichtige und verantwortungsvolle arbeit. der „designer“ studiert den stein und entscheidet, wo der sägeschnitt angebracht werden muss.
Schnittebenen
die schnittebene beim sägen kann mittig angelegt werden und ergibt somit zwei brillanten von der selben größe. andernfalls kann der stein asymmetrisch gesägt werden. dies gibt dann zwei brillanten von unterschiedlicher größe. das gesamtgewicht der beiden steine ist bei beiden varianten etwa das gleiche. doch in einigen fällen sind zwei gleich große steine nicht so wertvoll wie ein großer und ein kleiner stein.
nicht alle diamanten sind sägbar. die meisten rohsteine haben keine klare kristallstruktur und können deswegen nicht gesägt werden. wenn man einen diamanten in zwei hälften sägen kann, dann ist das die beste ausgangsposition zum schleifen von brillanten.
das markieren der rohdiamanten für das sägen ist eine der entscheidendsten arbeiten in der fabrik. von dem können des designers hängt oft der ganze gewinn der firma ab. die sägeebene muss durch einschlüsse im stein laufen, oder den stein so teilen, dass es später zwei brillanten mit idealen proportionen ergibt.
nachdem auf dem stein die sägeebene markiert ist, wird er noch mit einem roten punkt für den setzer markiert. der stein wird dann mit dem markierten eck nach oben in die halterung gesetzt.
der setzer zementiert den stein in den halterungspin ein. der diamant muss exakt mit seiner achse parallel zum halterungspin einzementiert werden. ansonsten läuft die säge nicht richtig und die symmetrie des brillanten ist später nicht perfekt.
sortieren, designing und setzen sind abgeschlossen. der rohdiamant ist fertig zum sägen.
der rohdiamant ist zwischen zwei pins eingespannt und wird von einem feinen kupferblatt durchtrennt. das kupferblatt dreht sich mit hoher geschindigkeit und dient eigentlich nur als träger für das diamantpulver, welches den eigentlichen sägevorgang durchführt.
das sägen eines diamanten dauert zwischen 30 minuten bis einer woche, je nach größe des steines. ein arbeiter beaufsichtigt dabei jeweils 20 sägen. pro tag sägt ein arbeiter zwischen 50 und 200 rohdiamanten.
nach dem sägen werden die diamanthälften erst einmal wieder durchsortiert.
die perfekten kristalle werden rot markiert und gehen direkt an die reiber. schiefe steine müssen zunächst durch anschleifen von vier facetten auf eine klare symmetrieachse gebracht werden. man nennt diesen vorgang „modelling“.
beim reiben oder “bruting” wird der diamant zwischen zwei dorne gespannt, welche sich mit hoher geschwindigkeit drehen. dann wird der stein mit einem anderen diamant so lange gerieben, bis er perfekt rund ist.
von einem maßvollen und perfekten bruting hängt das gewicht des späteren steines ab. wenn der reiber wild drauf los reibt, verliert der stein zu viel gewicht. wenn er zu wenig reibt, bleibt nicht genug geriebene fläche auf dem diamanten, um später eine gleichmäßige rundiste zu haben.
da der gewichtsverlust beim diamantschleifen, in erster linie von der reibeabteilung abhängt, wird der inhaber einer jeden schleiferei die meiste zeit in dieser abteilung zubringen. perfektes ausbalancieren der reibemaschinen und perfekte arbeit der bruter sind die beiden hauptkriterien, auf die er achten muss.
nach dem reiben werden die sogenannten “tafeln“, also die hauptfacette der steine poliert, dann gehen die diamanten in die „pinzetting“-abteilung. hier werden die diamanten in halterungen gespannt, in denen dann das unterteil geschliffen wird.
die absolute präzision der “presspots”, der kleinen mini-spannzangen, ist von großer bedeutung. wenn der stein nicht absolut gerade sitzt, dann verschiebt sich beim schleifen die „kalette“, also die spitze des brillanten.
obwohl in indien millionen von presspots täglich hergestellt werden, importieren wir jeden einzelnen halter aus belgien. wir verwenden jeden pot nur ein einziges mal, und verkaufen ihn dann an andere schleifereien, die ihre pots zehn mal oder öfter verwenden.
diamantschleifen ist kein leichter beruf. die erste voraussetzung ist, dass man etwas hat, was der fachmann als „eine leichte hand“ bezeichnet.
diamantschleifen mit präzision ist eine harte schule – ein charaktertraining, dem man sich nicht entziehen kann.
den diamanten, das härteste material, zu bezwingen, erfordert kampfgeist und willenskraft. wer sich nicht anstrengt und mit starkem einsatz arbeitet, kommt auf eine so schlechte stückzahl, daß sich seine arbeit nicht rentiert.
unsere schleifer müssen innerhalb von sehr kurzer zeit einen sinn für präzision und perfektion entwickeln, der all dem in ihrer umgebung und herkunft widerspricht. denn die indische kultur zeichnet sich aus durch weite und toleranz. wir lehren sie das gegenteil.
ein diamantschleifer muss darüber hinaus auch eine ausgeglichene seele haben. denn ohne gleichmut macht er fehler. die kleinste unachtsamkeit kann den verlust eines ganzen steins bedeuten.
der schleifer muss schon beim anschleifen einer facette erkennen können, ob ein winkel zu flach oder zu steil ist. wenn beim schleifen des diamanten eine facette fertig ist, muss sie punktförmig an der spitze oder der rundiste ankommen.
ein schleifer, der mit präzision schleift, muss stundenlang absolute konzentration aufbringen und in der lage sein, fast den ganzen tag über in einer inneren anspannung zu stehen.
nach dem rundieren des steines wird zunächst das unterteil geschliffen. 8 facetten, welche die spitze des steines (die kalette) berühren und 16 facetten, die an die rundiste stoßen. die rundiste ist die grenze zwischen unterteil und oberteil des brillanten.
beim schleifen eines diamanten erhitzt sich dieser durch die reibung mit der schleifscheibe. damit der diamant dabei nicht verbrennt, muss er vom luftsauerstoff geschützt werden.
die halbfertigen brillanten werden dazu in kochender borsäure geschwenkt.
ab 1000°C fängt der diamant an, an der oberfläche zu „grafitisieren“. dabei bildet sich an der oberfläche ein milchiger belag. um dies zu verhindern überziehen wir den stein mit flüssigem borax, der den kontakt zum luftsauerstoff verhindert.
wenn die 8 facetten und 16 facetten des unterteils nicht jeweils exakt gleich gross werden, dann verschiebt sich die achse des brillanten. die konsequenz ist, dass der stein kein richtiges „feuer“ hat, also nicht funkelt, sondern das reflektierte licht nur “streut“.
nach dem fertigstellen des unterteils ist halbzeit. die hälfte der arbeit ist getan, dem stein fehlt jetzt noch das oberteil.
zwischen den einzelnen arbeitsvorgängen kommen die steine jeweils zurück in die „checking rooms“. jeder einzelne stein wird vom senior supervisor mehrere male nachkontrolliert.
innerhalb der firma gibt es strikte vorschriften bezüglich der handhabung von diamanten. jeder schleifer bekommt abgezählte kleine stückzahlen von diamanten, für die er unterschreiben muss und verantwortlich ist.
die oberteil-schleifer schleifen die 24 facetten, welche zwischen rundiste und tafelfacette liegen. die 8 facetten, welche die tafel einrahmen, nennt man „stars“.
der schleifer des oberteils muss genau einteilen, wie er seine facetten zwischen die schon geschliffene tafel und das schon geschliffene unterteil platziert.
innerhalb von 24 sekunden muss der schleifer die facette aufsetzen und dann in zwei richtungen hin korrigieren. eine korrektur ist die steigung der facette, welche die größe bestimmt. die andere verhindert, dass die facette in die nachbarfacetten einläuft.
gleichzeitig muss er die oberteilfacetten nach den unterteilfacetten hin ausrichten.
danach wird einfach immer wieder korrigiert und korrigiert. mit der klickeinteilung kann der schleifer die position der facetten im groben vorgeben, aber die feinabstimmung wird von hand gemacht.
je weiter man beim schleifen des brillanten voran schreitet, um so schwieriger wird es, den schliff innerhalb der toleranzen für ein 100%iges ergebnis zu halten.
es findet in unserer schleiferei mindestens sechs mal während des schleifens eine qualitätskontrolle statt. insgesamt werden 10 bis 15% der steine auf die eine oder andere art dann noch mal nachbearbeitet.
der letzte arbeitsvorgang sind die „star facetten“. es sind die acht facetten, die die tafel umgeben. ein guter schleifer schleift pro tag bis zu 1200 solcher facetten. das heisst er braucht gerade mal 24 sekunden für eine facette.
werden die stars nur ein kleines bischen zu groß geschliffen, dann wird die tafel etwas zu klein, und die tafelkanten erscheinen konkav. sind die stars ein kleines bisschen zu klein, so wird die tafel zu groß und die tafelkanten erscheinen konvex.
nach dem alle schleifarbeiten abgeschlossen sind, wird der brilliant in säure gekocht, um ihn von allen resten von teer und schleifpaste zu reinigen. dann kommt er zum graduieren. unsere graduiererinnen benutzen nur die 20-fache lupe. damit arbeiten sie genauer als mit der 10-fachen.
unser erster schleifer, rammurti, ist immer noch bei uns. inzwischen ist er produktionsmanager und trägt die verantwortung für den produktionsablauf, alle technischen belange und die belegschaft.
selbst steine von nur einem millimeter größe werden bei uns perfekt geschliffen.
das essen in unserer küche ist gut. die köchinnen kochen nach den vorschlägen der belegschaft.
damit der brillant beim schleifen keine rillen bekommt, müssen die schleifscheiben einmal in der woche komplett abgezogen und erneuert werden. im wasserbad werden sie mit karborundum pulver plan gescheuert.
nach dem abziehen werden die scheiben aufgerauht, damit der diamantstaub besser hält.
frische schleifscheiben nach dem service.
das kommerzielle management einer diamantschleiferei ist eine kunst für sich. großkunden aus kuweit sind gekommen. es sind die inhaber einer der größten juweliersketten weltweit. sie bleiben zwei ganze tage und wissen genau was sie wollen!
die fertigen brillanten werden nicht nach gewicht verkauft, sondern nach siebgröße. es gibt meistens drei siebgrößen, welche steine von 0,001 bis 0,02, von 0,025 bis 0,07 und von 0,075 bis 0,14 ct umfassen.
das größte problem ist die kalibrierung. wenn die kunden z.b. pro monat 5000 brillanten in 2,9 mm in „tw vs“ bestellen, müssen wir jeweils etwa 200.000 brillanten schleifen, um daraus diese 5000 stück auszusortieren. und wer kauft uns dann die restlichen 195.000 steine ab?
ein anderes problem ist das der graduierung. einige kunden wünschen eine sehr strenge graduierung, andere lieber eine kommerziellere und dafür einen niedrigeren preis.
solche verhandlungen sind immer schwierig. großkunden versuchen nicht nur die stückzahlen in genau definierten größen und qualitäten zu definieren, sondern oft auch noch die art des schliffs.
wenn der kunde dann auch noch einen bestimmten schliff verlangt, ist der auftrag nicht mehr durchführbar. in den usa ist z.b. zur zeit gerade ein schliff mit kleiner tafel und hohem oberteil in mode.
möchte ein grosskunde den preisvorteil nutzen, den ein direkteinkauf bei der schleiferei bietet, dann ist er gezwungen, seine bestellung breiter zu fächern. die verhandlungen bringen dann oft beide parteien an den rand ihrer möglichkeiten.
wir sind stolz darauf, in den letzten 25 jahren mehr als 5 millionen brillianten in perfekter schliffqualität geschliffen zu haben. 5 millionen brillanten blitzen tag täglich irgend wo auf der welt, mit einem glanz, der ein bisschen anders ist als das übliche.
Niveau Élevé
Niveau élevé ist eine Schweizer Uhrenmarke, die ihren Ursprung im Kanton Zug, neben Zürich und Luzern gelegen, hat.
Die Uhren werden nahe dem Zentrum der Schweizer Uhrenindustrie, in Biel und Grenchen, zusammengebaut. Die entscheidenden Elemente aber kommen aus Zug: Das Konzept der Uhr und wichtige Komponenten wie das Zifferglas, das Design, …
Mit den Uhren von Niveau élevé beginnt ein neues Kapitel im Aufbau der klassischen Uhr. Das Zifferblatt, die Einteilung der Zeit, wird mit dem Uhrglas verschmolzen und es etabliert sich ein neues Element – das Zifferglas.